Donnerstag, 10. Oktober 2013

Müllenbacher Breitbandausbau gestaltet sich schwierig

Viele Müllenbacher haben auf das gemeinsame Konto der Breitbandinitiative eingezahlt,
um einen besseren und zukunftsträchtigen Internetanschluss zu erhalten. Der Ausbau des
Internetnetzes für Müllenbach, den Jörg Dietrich, Veit Gaudich und Reimund Heringer
begleiten, wurde von der Gemeindeverwaltung ausgeschrieben. Es haben vier Firmen ein
Angebot abgegeben, von denen zwei in die engere Wahl zu nehmen sind. Diese beiden
Angebote haben Vor- und Nachteile:
Bei dem einen Angebot – auf Basis einer Richtfunktechnologie – sind die regelmäßigen
Folgekosten für den Nutzer voraussichtlich mehr als doppelt so hoch; außerdem sind die
Leitungswege über das Kupferkabel für den Endverbraucher sehr viel länger, d.h. viele
Müllenbacher werden von der maximalen Übertragungsrate von 16 Mbit (Gewerbekunden
50 Mbit) deutliche Abstriche machen müssen. Die längeren Leitungswege ergeben sich aus
dem Umstand, dass das Richtfunksignal in Müllenbach zentral an einem Ort über einen Mast
empfangen und auf die vorhandenen Telefonkabel umgeschaltet wird. Dieser Mast wird
vermutlich auf der Wiese zwischen der Gervershagenerstr. und der Graf-Albertstr. stehen.

Der andere Anbieter schließt Glasfaserkabel an fünf verschiedenen Stellen im Ort an die
vorhandenen Telefonkabel an; der Leitungsweg zum Endnutzer wird sich hierdurch deutlich
verkürzen. Außerdem sind die Folgekosten für die max. Übertragungsrate von 50 Mbit nur
etwa halb so hoch. Über „Vectoring“ wird sich die max. Übertragungsrate sogar auf bis zu
100 Mbit erhöhen. Allerdings ist die Verlegung des Glasfaserkabels um den Faktor 2,5 teurer
als der Richtfunkanschluss.

Die mangelnde Vergleichbarkeit der beiden Angebote (Kupferwege sind ungleich lang/
Übertragungsraten sind unterschiedlich, etc.) macht eine abschließende Bewertung
der beiden Angebote sehr schwierig. Trotzdem gibt das Land NRW unmissverständliche
Vorgaben für die Auswertung der vorliegenden Angebote vor.

Die Müllenbacher haben nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie eine Glasfasertechnologie
bevorzugen würden. In diesem Sinne werden Jörg Dietrich, Veit Gaudich und Reimund
Heringer weiter für den besseren, weil zukunftsträchtigeren Breitbandausbau kämpfen.
Sollte die Bezirksregierung bei der Bewertung der Angebote aber die Richtfunklösung
vorschreiben, werden die Müllenbacher zu einer Versammlung eingeladen werden, um das
weitere Vorgehen zu erörtern.